Mir ist das dicke Glas mit Nussmus aus der Hand auf den Fliesenboden gefallen.
Für einen Moment denke ich: Mir ist mein Leben aus der Hand gefallen. Überall Scherben, große und kleine. Unzählige Splitter weit verstreut. Und das braune Mus.. das Leben, das keine Form mehr hat.
Weil die alles zusammenhaltende "Hülle".. gesprengt wurde.
Einen Moment aus dem eigenen Leben getreten.. Beobachterin meiner Selbst wie ich da sitze in der Hocke vor dem zerbrochenen Glas und dem sich ausbreitenden Mus, so langsam und zäh wie mir manchmal die Tage in meinem Leben sind.. und gefühlt, dass ich es leben will. Annehmen. Gestalten. Füllen. Wachküssen. Lieben. Und mir nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Mein Leben.
Allerdings.. mit kleinen Änderungen.. wie in der Musik:
Ein einziges kleines Vorzeichen vermag die gesamte Atmosphäre zu verändern.
Meiner Erkenntnis folgen viele weitere Gedanken.. wie ein Wasserhahn, der einfach nicht aufhört zu tröpfeln.. als ob ich in mir irgendwo gelandet wäre, wo ich noch nicht war.. und genau weiß, wenn ich dem hier folge.. dem inneren Pfad, dem inneren Gesang.. ich mir selbst und dem, was mir wichtig ist.. ändert sich mehr als nur ein bisschen. Weil ich nicht zugleich - ohne mich selbst zu belügen - bestehendem Äußerem gerecht werden kann.. Äußerem, das nutzlos und wertlos wird:
Menschen, Gewohnheiten, Eingeständnisse, Kompromisse (faul wie verwurmte Äpfel)..